Die digitale Deutschstunde
Galneo-Screens in der Grundschule Boffzen
Das Kollegium der Grundschule in der niedersächsischen Gemeinde Boffzen möchte sie nicht mehr missen: Die interaktiven Galneo-Screens 86i-V2 machen den Unterricht für die Kinder im Vergleich zur guten alten Schiefertafel um Längen leichter. Das gilt nicht nur für das Schreiben im Unterricht, sondern für alle didaktischen Wege die bei der Vermittlung des Lernstoffs genutzt werden. Und ausnahmsweise sind sich in diesem Punkt Lehrer und Schüler einmal völlig einig.
Für die dritte Klasse der Boffzener Grundschule steht an diesem Montag Deutsch auf dem Lehrplan, genauer gesagt die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten. Es ist die dritte Schulstunde nach der großen Pause und Lehrer Rafael Kis lässt die Kinder mit einem kurzen Text arbeiten, der auf dem 86 Zoll großen Galneo-Display schwarz auf weiß zu lesen ist. Es geht für die Kinder heute darum, Doppelpunkte sowie An- und Abführungszeichen richtig zu setzen. So ganz verschwunden ist dabei die Schiefertafel nicht: Links und rechts des Digitaldisplays sind die klappbaren Tafelflügel noch in alter Bauweise vorhanden.
Das war auch so gewollt: Die eine oder andere Notiz mit Kreide gibt es immer noch. Aber der Dauergebrauch von staubigem Wischlappen und quietschender Kreide für die Lerninhalte sind in Boffzen weitgehend Vergangenheit. „Wir haben diese Konfiguration bewusst gewählt“, sagt Lehrer Kis, der die Kinder nacheinander an die Reihe nimmt. Schnell geht das Schreiben und Korrigieren mit einem Digitalstift auf dem Display. Schon bald sind alle Satzzeichen, um die es in dieser Stunde geht, gesetzt.
Der Unterschied zu früher: „Es geht schneller und ist für die Kinder deutlich einfacher zu handhaben. Denn sie kennen das digitale Handling natürlich von zu Hause, vom Computer oder Smartphone, auch wenn sie noch kein eigenes besitzen“, sagt Raphael Kis und berichtet aus der Unterrichtserfahrung: „Manchmal wissen sie besser damit umzugehen als ich.“ Das virtuelle Radieren und Korrigieren mit dem Stick auf dem Touchscreen verläuft mühelos und zeitsparend.
Die ersten Galneo-Screens wurden aus den Mitteln des so genannten Digitalpakts angeschafft, mit dem die Bundesregierung eine Digitalisierungswelle an Schulen angestoßen hatte. Insgesamt werde die Grundschule Boffzen bald sieben Screens haben, sagt Schulleiterin Jessica Bohne, die in den dritten und vierten Klassen auch Englisch unterrichtet und nicht nur die einfache Vorbereitung der Lerninhalte mit PDF-Dateien schätzt: „Hörbeispiele lassen sich bei der Arbeit mit dem Screen direkt in Form von Audiodateien einbinden. Das erleichtert mir die Arbeit und den Kindern das Verstehen und Lernen“, ist sie überzeugt.
Weitere Vorteile aus ihrer Sicht: die einfache Vergrößerung des Schriftbildes per Zoomfunktion mit der Maus und das Spiegeln von PDF-Dateien vom Tablet auf den Screen, auf dem die Schülerinnen und Schüler dann direkt arbeiten können. Auch lassen sich komplexe Themen oder unbekannte Dinge mit den Screens schnell und einfach veranschaulichen, sagt Lehrer Kis: „Neulich ging es um die Luftfahrt und wir wollten wissen, was eine Montgolfière ist. Da sind wir dann auf dem Screen schnell in das Internet gewechselt und die Kinder haben gelernt, dass das die ersten Heißluftballons waren“.
Ebenso lassen sich alle anderen multimedialen Inhalte wie Videos oder Kindersendungen einbinden. In der Vorbereitung des Unterrichts entfällt das Vergrößern von Arbeitsblättern – auch das ein Gewinn an Zeit für das Kollegium an der Boffzener Grundschule. „Cool“ ist denn auch das einhellige Urteil in der Klasse, und die Kinder meinen damit vor allem das einfache Schreiben und Malen in Farben auf den Screens. Aus didaktischer Sicht ist für Jessica Bohne der größte Vorteil, dass sie Lernziele mit allen Kindern direkt vergleichen kann.
Ob die Kreidetafel aus Sicht der Schulleiterin damit schon ganz ausgedient hat? „Höchstens bei Stromausfall“, schmunzelt sie und fährt fort: „Auch die älteren Mitglieder im Kollegium waren nach anfänglicher Skepsis überzeugt von den Digitalscreens und möchten sie im Unterricht nicht mehr missen.“